Donnerstag, 26. November 2009

Ich hat einen Kameraden

Mahlzeit!

Heute ist es einfach so passiert. Der Tod hat meinen Kameraden mit sich gerissen. Fünf Jahre kämpften wir Seite an Seite. Bis heute. Zu meinem DSL Anschluß gab es das Gerät dazu und nach Milliarden von Bits hat es das Zeitliche gesegnet und ist verschieden. Mein Modem ist tot.
Ein Anruf bei der kostenlosen Coldline verbannte mich in ein Call Center wo ich wahrscheinlich eine junge Dame gerade beim Nägelfeilen störte. Mit ihrer geheuchelten Freundlichkeit und ihren unfreundlichen Untertönen konnte sie mir nicht weiterhelfen. Ihre permanente Wiederholung meines Namens, brachte nicht die auf Schulungen beigebrachte Nähe, sondern machte es nur schlimmer.
Dass sie sich für mein Problem nicht zuständig fühlte. Und um das noch zu verbessern; war ich jetzt Schuld, erst sei es der Virenscanner, dann die Firewall und als es das nicht war, da waren meine Einstellungen am PC schuld. Auch mein Hinweis, dass in den letzten Jahren keine betreffenen Änderungen vorgenommen wurden, ignorierte sie völlig. Ich sei Schuld. Ich sagte ihr, dass ich mir hundertausendprozentigen Service anders vorstelle. Sie verwies mich dann, nach hartnäckigen Beharren meinerseits an den hiesigen Shop. Erst die Erwähnung meines Modeltyps änderte ihre patzige Auskunftsfreue um ein Jota.

Im Shop, wo ich meinen toten Kameraden vorführen mußte, begann man mit der Elektroschockbehandlung. Ein kurzes Aufflackern seiner Licher, nach gewisser Dauer, empfand ich als Störung der Totenruhe. Lange Rede schnell einen drin. Ich brauchte ein neues Modem. Welches ich nur käuflich erwerben konnte. (Was mir die Callcenterbedienstete wohlweißlich verschwiegen hatte.) Den Kauf nahm ich dann auch zähneknirschend vor. Allerdings den spöttischen Kommentar des übergewichtigen Verkäufers über den Verlust meines Geldes, in Form von Dreißig Euro, ließ ich nicht unkommentiert.

Dezember Zweitausendundzehn läuft mein DSL Vertrag aus. Eine fristgerechtige Kündigung muss drei Monate vor Ablauf dort eingegangen sein. Wieder ein Datum mehr was ich mir merken muß.

Die Beerdigung meines Kameraden, wurde mir mit dem Worten fachgerechte Entsorgung angeboten. Hierbei zuckte mein Gesicht ein wenig. Nein, meinen Kameraden bestatte ich selber in allen Würden. Zusammen mit seinem Nachfolger steckte ich ihn in die Werbetasche des Anbieters und trug ihn ehrwürdig heim.

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