Mahlzeit!
Heute ist mal wieder Zeit für einen Aufreger hier in Hannover. Es geht um die Anatomische Ausstellung "Echte Körper". Ging ja bekanntlicher Weise hier durch die Presse. Der Veranstalter muss sich über den kläglich gescheiterten Zensurversuch nur so vor Lachen auf die Schenkel gekloppft haben. Die Werbung war nicht zu bezahlen, wenn der erste Journalist die Ausstellung besucht hätte und den berechtigen Verriss geschrieben hätte, niemand wäre noch vorbeigekommen.
Heute waren Madame und ich vor Ort, um uns selber eine Meinung zu bilden. Madame hatte das Original "Körperwelten" vor Jahren schon bewundert, ich habe im zweiten Anlauf verweigert, als ich die Warteschlange gesehen hab. Alles was länger ist als Zehn meter Anstellerei, wird von mir verweigert.
Heute war es also soweit, das EXPO Gelände wurde besucht und sich über die sehr entspannte Parksituation gefreut. Alles war gut, bis wir die Halle betraten. Wenn man eine Salami in einen Flugzeughangar wirft, ist der ähnlich gefüllt wie dieses Gebäude mit der Ausstellung.
Die Exponate waren da, soweit so gut, aber in was für einem Zustand. Das Ganzkörpermodel welches den Besucher als erstes empfängt ist schlampig (Sorry, aber das Wort hat mich die gesamte Ausstellung begleitet) gearbeitet, und Schwitzwasser sammelt sich im offenen Herzbeutel. Das Wachs schwitzt, offensichtlich waren die Strahler zu warm oder zu nah. Einem Exponat; ein Kopf, läuft Schwitzwasser aus der Nase. Passend zur Jahreszeit. Überall hängen große Schautafeln, die Zitate oder Berichte von den verschiedensten Organisationen beinhalten. Ein hoher Teil der Ausstellungsstücke sind gar nicht plastiniert, sondern stammen wahrscheinlich noch vom Räumungsverkauf der Charite Berlin nach den Luftangriffen im zweiten Weltkrieg. Manche davon werden mit Tesafilm oder leukoplastähnlichen Klebestreifen zusammen gehalten. Die plastinierten Körper als solches glänzen durch nichts, sie sind da. Wir nicht mehr.
Gesehen auf dem EXPO Gelände. What a Rip Off.
2 Kommentare:
Das hab ich sogar verlinkt.
Sei bedankt, ich bin mir der Würde dieses Ritterschlages wohl bewußt.
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